Bloggen als Business? Warum das für mich nur halb funktioniert

Mal Butter bei die Fische - wem ist aufgefallen, dass einige der letzten Posts ein bisschen "anders" waren? Ich blogge nun seit ...

Mal Butter bei die Fische - wem ist aufgefallen, dass einige der letzten Posts ein bisschen "anders" waren?

Ich blogge nun seit 6 Jahren. Mal mehr, mal weniger. Aber immer gerne. Im Laufe der Zeit ist der Blog ein guter Freund geworden, dem ich von unserem Leben erzähle. Manchmal gibt es eben mehr zu erzählen, man sieht sich öfter, tauscht sich aus. Dann gibt es natürlich auch Phasen, in denen man mehr Abstand braucht oder es nicht viel Neues zu berichten gibt.
Eigentlich habe ich mir da nie viel Stress gemacht. Lief es gut - prima. Lief es weniger gut - auch prima!

Ich hatte niemals eine große Reichweite. Klicks waren mir egal. Ich schrieb vor allem für mich und freute mich wenn ich vielleicht ein paar Menschen da draußen auch unterhalten, inspirieren oder einfach teilhaben lassen konnte.

Nun hat sich das Bloggerdasein in den Jahren sehr verändert. Immer öfter bekommt man Emails zwecks Kooperationen, Sponsored Posts, etc. Manches davon ist interessant, aber extrem wenig kommt letztlich wirklich für mich infrage.
Als Britax Römer jedoch anfragte, ob ich den neuen Kinderwagen testen möchte konnte ich nicht Nein sagen. Was für eine Möglichkeit!
Ich habe mich riesig über den Kinderwagen gefreut. Aber leider stieg dadurch auch mein eigener Druck noch mehr Leser auf den Blog zu bekommen.
Ich wollte den Firmen immerhin etwas im Ausgleich bieten.

Also befasste ich mich mehr mit SEO und anderen Möglichkeiten meine Reichweite zu steigern. So landete ich von einem Tutorial zum nächsten Tutorial, von einer Anleitung zur nächsten Anleitung. Vieles war sehr informativ und hilfreich... In meinem Kopf aber war vor allem eins: Immenser Druck. Mehrfach täglich kontrollierte ich Google Analytics um zu sehen ob die Leserzahlen stiegen. Ich bemühte mich tolle Texte zu schreiben. Aber das Bloggen machte mir nicht mehr soviel Spaß.

Während eines langen Spazierganges mit den Kindern kreisten meine Gedanken fortwährend um das gleiche Thema: Will ich so weiterbloggen? Um "Anderen" gerecht zu werden? Das ist mein ganz persönliches Dilemma in vielen Lebenssituationen. Wollte ich das jetzt auch noch auf meinen Blog übertragen?
Warum hatte ich denn mal angefangen zubloggen? Ich wollte einfach nur Erinnerungen festhalten. Welche Blogs finde ich am Schönsten? Ich liebe es bei SeelensachenFrische Brise oder Posie gets Cozy mitzulesen (das ist nur eine winzige Auswahl) - gerade an diesen Blogs sehe ich aber eines: Keine Suchmaschinenoptimierung, keine strukturierten "geplanten" Texte.... Nein, sie leben "vomLeben". Vom Alltag, von Gedanken und vom "authentisch sein".

Nach einer langen Runde im Regen kam ich dann befreit nach Hause.
Ich blogge - weil ich es gerne tue. Wie ich es tue.
Ich mag mich und meine Texte nicht verbiegen - nur um möglichst viele Leser zu haben? Wer hier gerne liest wird wiederkommen - und ich freue mich über jeden, dem es hier gefällt.
So wie es hier ist. Bunt, nicht in eine "Nische" passend, nicht konzentriert, fokussiert oder geplant. Das können andere Blogger besser, sehr viel besser.

Ich möchte keinem anderen Anspruch außer meinem eigenen gerecht werden müssen - das fällt mir im "wahren" Leben oft so unglaublich schwer. Hier auf meinem Blog kann ich ja aber schon mal anfangen das zu üben.

Wie seht ihr das? Ich finde jeder Blog hat seine Berechtigung, ob als "Business" oder als Tagebuch. Was lest ihr lieber? Oder, wenn ihr selber bloggt, wie handhabt ihr das?


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